Die Kunst mit einem Satz die Welt zu verändern – Gastbeitrag

Exkursion, Workshop Great Speeches

© CAMERA WORK

Rhetorik – die Kunst des Redens

Der Vortrag vor der Klasse — eine Situation, in der sich vermutlich jeder schon einmal wiedergefunden hat und deren Wiederholung man oftmals um jeden Preis vermeiden möchte. Es ist eben nicht immer einfach, die passen Worte zu finden. Insbesondere dann, wenn der Sitznachbar seine Meinung augenscheinlich sehr viel überzeugender vorgetragen hat, als man selbst. Doch was macht eine gute Rede eigentlich aus? Wie schafft man es, das Publikum in seinen Bann zu ziehen und von der eigenen Meinung zu überzeugen? Die Antwort dafür ist Rhetorik, die Kunst des Redens. Sie ermöglicht es, eine andere Person mit Worten von einem bestimmten Sachverhalt zu überzeugen oder den Zuhörern die eigene Haltung verständlich darzulegen.

Ihren Ursprung hat die Rhetorik in der griechischen Antike. Um bei politischen und rechtlichen Entscheidungen mitwirken zu könnten, musste man die Kunst der öffentlichen Rede beherrschen. Da Streitigkeiten meist mündlich vor Gericht vorgetragen wurden, war es ungemein wichtig, seine Meinung überzeugend darstellen zu können. Aber keine Sorge, auch in der Antike kam nicht jeder als geborene Redner zur Welt. Rhetorik ist erlernbar, deshalb wandte man sich auch schon zu Zeiten von Aristoteles und Platon an sogenannte Redelehrer, die die Geheimnisse einer erfolgreichen Rede studiert hatten und beim Verfassen von überzeugenden Vorträgen halfen.

Workshop »Great Speeches« für Schulklassen

Heute hat die Bedeutsamkeit der Kunst der öffentlichen Rede nicht abgenommen, denn wer sie beherrscht, hat eine vielversprechende Zukunft vor sich. Legendäre Sätze berühmter Rhetoriker wie »Ich bin ein Berliner.« von John F. Kennedy oder Ronald Reagans »Mr. Gorbachev, tear down this wall!« schafften es nicht nur zu ihrer Zeit, ein Millionen-Publikum zu verzaubern, sondern sind auch noch Jahrzehnte nach ihrer Aussprache im kollektiven Gedächtnis fest verankert.

Rhetorik stellt somit nicht nur für den zukünftigen Lebensweg einen wertvollen Bestandteil dar, sondern ist auch in der Vorbereitung auf die beruflichen Laufbahn von großem Nutzen. Denn auch wenn wir Rhetorik, anders als in der Antike, heute weniger dazu verwenden, unser Anliegen vor Gericht gekonnt persönlich vorzutragen, so bietet der Alltag unzählige Situationen, die den effizienten Einsatz von Sprache erfordern.

Als Erinnerungsort für einen der redegewandtesten Politiker, bietet das Museum THE KENNEDYS den idealen Hintergrund, um in die Welt der Redekunst einzutauchen. Der rund 90-minütige Workshop »Great Speeches« widmet sich der theoretischen und praktischen Seite der Redekunst und schafft dabei eine Grundlage, auf der anschließend im Unterricht problemlos aufgebaut werden kann, sodass eine Vertiefung des Themas Rhetorik möglich wird. Analysiert werden sowohl die »Ich bin ein Berliner«-Rede John F. Kennedys im Juni 1963 vor dem Rathaus Schöneberg als auch die »Mr. Gorbachev, tear down this wall.«-Rede Ronald Reagans vor dem Brandenburger Tor im Juni 1987 in West-Berlin. Durch die multimediale Präsentation der Reden kann nicht nur auf die formelle und inhaltliche Gestaltung der Ansprachen eingegangen werden, sondern auch die Wirkung der Darbietung der Redner genauer untersucht werden.

Der Workshop ist für Schüler_innen der Sekundarstufe I und II ausgerichtet und beinhaltet Verknüpfungen zu den Fachbereichen Geschichte, Politische Bildung, Sozialkunde, Englisch und Deutsch. Nach dem Workshop bietet sich die Möglichkeit, das Museum THE KENNEDYS zu besichtigen.

Exkursionsziel – Die Ausstellung

Unweit der berühmten Berliner Museumsinsel präsentiert das Museum THE KENNEDYS in Berlin–Mitte eine der weltweit größten Sammlungen zur Familiengeschichte der Kennedys. Über 400 Fotografien, persönliche Gegenstände sowie historische Dokumente der Kennedys geben Einblick in das Leben und Wirken einer außergewöhnlichen Familie. Besonderen Raum widmet das Museum dem vielzitierten Kennedy-Mythos sowie dem legendären Berlin-Besuch des 35. US-Präsidenten.

John F. Kennedys rhetorische Fähigkeiten weckten 1963 in in ganz Deutschland, aber allen voran in West-Berlin neue Hoffnung und Zuversicht. Die Verbindung, die dadurch zu den Bürgern von Berlin aufgebaut wurde, ist bis heute intakt und spiegelt die Kraft des gesprochenen Wortes einmal mehr wider.

Weitere Informationen zu Workshop und Museum finden Sie hier:

http://www.thekennedys.de/
http://www.thekennedys.de/deutsch/bildung/
http://www.thekennedys.de/deutsch/bildung/workshops-für-schulen/

Weitere Angebote für Schulklassen im Museum bei SchulePLUS.

 

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