Kein Datum ist in der Geschichte der Deutschen von gegensätzlicheren Bedeutungen und Gefühlen geprägt als der 9. November. Kein Tag markiert in gleichem Maße Wendepunkte deutscher Geschichte.
Fest steht: Es ist ein Tag, um sich zu erinnern, ein Tag, um sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Die aktuellen politischen Entwicklungen geben zudem Anlass dafür genug.
Es muss geklärt und im Rahmen von Schule erklärt werden, warum eine Instrumentalisierung der Montagsdemonstrationen von 1989 nicht sein darf. Fragen müssen aufgeworfen und beantwortet werden: Welche Unterschiede gibt es zwischen den Demonstrationen 1989 und den heutigen? Was waren 1989 die Beweggründe der DDR-Bürgerinnen und Bürgern, auf die Straße zu gehen?
Und noch ein Punkt ist heute, am 9. November 2015 nicht außer Acht zu lassen: Es ist erst 77 Jahre her, dass bei den Novemberpogromen 1400 Synagogen, tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe zerstört wurden und aus der Erniedrigung und Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung in Deutschland eine systematische Verfolgung wurde, die wenige Jahre später im Holocaust gipfelte.
Der 9. November sollte jedes Jahr aufs Neue anregen, aktuelle Ereignisse und politische sowie gesellschaftliche Entwicklungen vor dem Hintergrund der deutschen Zeitgeschichte zu analysieren, zu diskutieren und zu bewerten. Dies ist unabhängig vom Fachunterricht möglich!
Und jetzt? Wie kann ich zu diesem Thema aktiv werden?
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Zum Thema Nationalsozialismus:
- Stadtspaziergang: Berlin als Erinnerungslandschaft
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Aufarbeitung und Dokumentation zweiter Weltkrieg in Thüringen
Zum Thema DDR und friedliche Revolution:
- Weiterbildung für Lehrkräfte in der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße in Thüringen
- Führungen im interaktiven DDR Museum Berlin
- Fortbildung für Lehrkräfte zur DDR-Staatssicherheit
Weitere Informationen zur Gedenkstätte Andreastraße erhalten Sie auch im Gastbeitrag der Stiftung Ettersberg.