Wohin denn „wandern“ – im wahrsten Sinne des Wortes – wenn alle bereits im Kino, Spaßbad oder Freizeitpark und auf dem Weihnachtsmarkt waren?
Wie wäre es dann… Mit einer einfachen Wanderung? Mit der Schulklasse auf Wanderschaft – zusammen mit den Unstrut-Lamas. Im wahrsten Sinne des Wortes ein WANDERtag.
Neben dem bewussten Erleben in der Natur, mit dem Tier und gemeinsam im Klassenverband steht das Soziale Lernen und die Bewegung im Mittelpunkt. Die unmittelbare Erfahrung von Tier und Natur fördern „ganz nebenbei“ Sozial- und Persönlichkeitskompetenz, Kommunikationsfähigkeit sowie Gruppen- und Teambildung. Die Lamas begleiten die Schulklasse an diesem Tag und sind zudem unsere Lernpartner.
Eine Lamawanderung dauert zwei Stunden und führt an verschiedenen Lebensräumen vorbei. Wir erleben Wiese und Hecke: Was (er)kenne ich um mich herum (Sträucher und Bäume und die Früchte im Verlauf der Jahreszeiten), laufen entlang des Flussufers der Unstrut (Bezugspunkte zur Lebenswelt der SuS: eigene Ausflüge zum Fluss vor der Haustür, Erfahrungen im Urlaub, Angeln, Fische usw.) und kommen vorbei an Felder, die je nach Jahreszeit fast schon ein eigenes Thema darstellen (Nahrung Mensch und Tier, Lebensraum, Naturschutz…). Wenn wir Glück haben, kreist über uns ein Milan, der zu weiteren Themen einlädt wie beispielsweise die Nahrungskette (Feld, Maus und Milan).
Hier bieten sich viele Anknüpfungspunkte für (Lern)-Themen bei Schulklassen an, die man so nicht direkt planen kann – den Milanflug zum Beispiel, er ist ja nicht immer da. Aber das spontane Aufgreifen der sich vor einem im direkten Erleben bietenden Themen ist ja für Kinder gerade das Lebendige und das Spannende. So zu lernen macht sichtlich Freude und wird nicht als klassisches Lernen“ aufgefasst.
Vorab erfolgt jedoch eine allgemeine Einführung zu den Tieren sowie die Erklärung zur Wanderung mit Lamas (wie man das Tier führt, was man tut, falls es stehen bleibt usw…). Die entsprechenden Regeln zum Umgang mit dem Tier sind einfach und leicht zu befolgen, die SuS kennen aus ihrer Lebenswelt ebenso Regeln, an die sie sich halten müssen.
Zu Beginn der Lamawanderung gilt es, sich auf das Tier und den Tag einzustimmen. Beim Kennenlernen der Tiere ist erfahrungsgemäß meist wenig Aufmerksamkeit bei den SuS zum Zuhören vorhanden, dennoch ist das Vorstellen der Tiere ein wichtiger Part. Hier erfolgt ein erster kleiner Input zu dem Thema „Exotisches und Fremdes“ und wie man dazu steht. Neugier oder Ablehnung? Wie nähere ich mich dem, was ich nicht kenne? Will ich es trotzdem kennenlernen? Dies stellt den Bezug zur aktuellen Flüchtlingsdebatte dar.
Weiterhin ist es den Kindern wichtig, auf das Geburtsdatum der Tiere einzugehen, um zu schauen, „wie alt ist das Tier und wie alt bin ich, in welchem Monat hat das Tier Geburtstag, wann ich“. Es werden sich die Namen eingeprägt (Cäsar, Max und Pasco) und genau geschaut, wie und wonach man die Tiere unterscheiden kann (Ausdruck, Ohren, Größe, Wolle usw.). Für diesen Part rechne ich immer extra Zeit bei unseren Gästen ein, da es eine erste Bindung über Gemeinsamkeiten zwischen Tier und SuS herstellt. Des Weiteren wird an dieser Stelle bereits auf den Lebensraum der Tiere hier bei uns eingegangen („Lamas bei uns in Deutschland und Thüringen, unser Fluss Unstrut und der Fluss der SuS“), um für später die Brücke zu diesen Themen schlagen zu können.
Die Lamas werden nun gehalftert – je zwei SuS führen ein Lama, jede Person hat eine Führleine in der Hand. Neugierig geworden auf Caesar, Max und Pasco? Dann gern anfragen und die Planung für den Wandertag kann losgehen! Die Schulwanderführungen werden durchgeführt von Alina Kroll, Dipl. Sozialpädagogin und zertifizierte Schulwanderführerin (Deutscher Wanderverband).
mehr Infos auch unter unstrut-lamas.eu/
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