Wandertag, 8:25 Uhr, in wenigen Minuten soll die Führung durchs Museum beginnen, aber weit und breit kein Schüler in Sicht. Noch vor einigen Jahren hätte die wartende Lehrkraft vermutlich an sich gezweifelt – „Habe ich die die richtige Uhrzeit, den richtigen Ort genannt?“.
In Zeiten des digitalen Dauerkontakts werden solche Situationen nun weniger hinterfragt – vielmehr wird in ihnen mehr nachgefragt. Für Fälle wie diesen hat man schließlich die WhatsApp-Gruppe mit den Schülerinnen und Schülern eingerichtet. Zeit und Ort der Museumsführung sind so schnell ein weiteres Mal mitgeteilt. Und prompt werden Entschuldigungen für die Verspätung zum Wandertag geantwortet.
Warum auch nicht auf die unkomplizierte Art und Weise kommunizieren, die Schülerinnen und Schüler tagtäglich benutzen und geschickt ein niedrigschwelliges Angebot anbieten, um auch unabhängig von Wandertagen mit einzelnen Schülerinnen und Schülern in Kontakt zu kommen?
Ist das wirklich so einfach? Für jede Klasse fix eine WhatsApp-Gruppe eingerichtet und schon sind alle informiert – ohne Kosten und ohne großen Aufwand. Dazu erfährt die Lehrerin oder der Lehrer sogar teilweise ganz unbeabsichtigt „verräterische“ Informationen über den außerschulischen Alltag der Schülerinnen und Schüler, wie „Frollein Lehrerin“ in ihrem Blog zu berichten weiß.
Nun unterliegt die Kommunikation von Lehrkräften mit Schülerinnen und Schülern aber einigen Regeln, die die „neue“ Kommunikationswelt stark einschränken. So untersagt beispielsweise WhatsApp die Nutzung außerhalb des privaten Gebrauchs – wenn es also um das Thema „Schule“ in Chats geht, handelt es sich um eine dienstliche Nutzung und ist damit theoretisch ein Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen. Aber auch von schulrechtlicher Seite gibt es Einschränkungen, so muss beispielsweise die Kommunikation zwischen Lehrkraft und Klasse diskriminierungsfrei sein und darf nicht davon abhängen, ob Schülerinnen und Schüler ein Smartphone besitzen.
Also doch alles beim Alten? Wenn es um die Pünktlichkeit der Schülerinnen und Schüler – am Wandertag oder im sonstigen schulischen Alltag – geht, sicherlich!
Informationen zur WhatsApp-Nutzung haben die Medienscouts NRW zusammengetragen.
Und jetzt? Wie kann ich zu diesem Thema aktiv werden?
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Auf SchulePLUS gibt es schon jetzt konkrete Angebote für Lehrer. Wir haben einige für Sie herausgesucht:
